Die Westseite der Nassaustraat wurde ab 1925 von der Rückseite des Rembrandt Theaters geprägt. Doch am 13. Oktober 1944 wurde dieses Theater bei einem missglückten Bombenangriff auf die Maasbrücken schwer getroffen. Nach dem Krieg entstand hier ein beeindruckendes Wohngebäude mit vierundzwanzig Wohnungen. Architekt Ben Hendrix orientierte sich dabei am Stil des benachbarten Gebäudes, das den Krieg überstanden hatte. Das Ergebnis ist ein Wohnkomplex, der sich deutlich von anderen Venloer Nachkriegsbauten abhebt.
Während die Ostseite der Nassaustraat von der Seitenwand des monumentalen Postgebäudes geprägt wird, zeigt die Westseite ein ganz anderes Bild: ein vier Stockwerke hohes, langgezogenes Apartmentgebäude. Diese Portiekflat in der Nassaustraat 5-51 ist ein schönes Beispiel für Wiederaufbau-Architektur. Die Wohnungen entstanden dort, wo ab 1925 ein großes Theater gestanden hatte, das ab 1932 Rembrandt Theater hieß.
Es war ein kurzer, aber heftiger Bombenangriff am Freitag, den 13. Oktober 1944, gegen elf Uhr morgens. Der Luftangriff sollte eigentlich die strategisch wichtigen Maasbrücken zerstören, verfehlte jedoch sein Ziel und traf die Venloer Innenstadt. Das Gebiet verwandelte sich binnen Sekunden in einen schrecklichen Trümmerhaufen. Der Angriff verursachte nicht nur materielle Schäden, sondern kostete auch 59 Einwohnern das Leben.
Die Zerstörung des Rembrandt Theaters am 13. Oktober beendete einen wichtigen Teil des Venloer Kulturlebens. Das Theater war Treffpunkt vieler Vereine, hier fanden Varieté-Aufführungen statt und es gab ein großes Kino, das von der Parade aus zugänglich war und bis in die Nassaustraat reichte.
Nachdem der Schutt weggeräumt war, blieb hier sieben Jahre lang eine leere Fläche. Als klar wurde, dass das Theater nicht wiederaufgebaut werden würde, entschied man sich für Wohnungen in der Nassaustraat. Der Venloer Architekt Ben Hendrix erhielt den Auftrag für ein passendes Konzept. Seine Lösung: die gewünschten vierundzwanzig Apartments in einem großen, repräsentativen Portiekgebäude unterzubringen, das sich harmonisch an das überlebende Eckhaus anschließt.
Hendrix' Entwurf von 1952-1953 besticht durch drei Eingangsbereiche, die über die volle Höhe nach vorn springen und so eine klare vertikale Gliederung schaffen. Die Eingänge erhielten besondere Aufmerksamkeit: Stahltüren mit Glas, elegant umrahmt von Naturstein. Große Fenster über jeder Tür reichen bis ins oberste Stockwerk. Natursteinumrahmungen um die Fenster und kunstvolle, geschwungene Geländer verleihen dem Gebäude eine luxuriöse und raffinierte Ausstrahlung.
Das große Gebäude war revolutionär für eine Stadt wie Venlo. Um den Bewohnern zu zeigen, wie sie die relativ kleinen Räume optimal nutzen konnten, wurde sogar eine Musterwohnung eingerichtet. Die Bewohner konnten sich über moderne Annehmlichkeiten wie einen Müllschlucker und einen Aufzug für Einkäufe freuen - damals echter Luxus!




















