Das Kloster Mariaweide liegt im Venloer Klosterquartier. In diesem Teil der Stadt befanden sich seit dem 15. Jahrhundert mehrere Klöster. Bis 1944 waren dies das Kloster Trans Cedron und das ehemalige Kloster der Schwestern des Heiligen-Ursula-Ordens, das jedoch seit 1798 wegen der französischen Besatzung der Stadt keine religiöse Funktion mehr hatte. Die Kapelle des ehemaligen Schwesternklosters dient heute noch als Kulturzentrum Domani.
Ein größeres Kloster befand sich weiter unten an der Grote Beekstraat, zwischen der Spoorstraat und dem Flujasplein. Dieser große Komplex war von deutschen Dominikanern gegründet worden, die im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts infolge des Kulturkampfes aus ihrer Heimat geflohen waren. Zum Kloster gehörten eine Priesterausbildung und ein Internat: das Collegium Albertinum. Die Patres und Brüder in Trans Cedron reagierten gespalten auf den deutschen Einmarsch in den Niederlanden. So führte das Befolgen oder Nichtbefolgen der Forderung, für die Besatzungsmacht zu arbeiten, zu heftigen Diskussionen in der Klostergemeinschaft, die inzwischen durch anderswo verbannte niederländische Dominikaner ergänzt worden war. Dass Dominikaner in der Zeit der Granaten für die Deutschen arbeiteten und dies anfangs sogar in Klosterkleidung taten, wurde von der Venloer Bevölkerung schlecht aufgenommen.
Während der Bombenangriffe auf die Maasbrücken im Oktober und November 1944 wurde das Klosterquartier schwer getroffen. Trans Cedron wurde mehrmals getroffen und erhielt bei einem Bombenangriff am Sonntag, den 19. November 1944, den Todesstoß. Nach dem Krieg kehrten die deutschen Dominikaner nicht nach Venlo zurück. Ihre niederländischen Glaubensbrüder mieteten daraufhin zunächst die Reste des ehemaligen Schwesternklosters Mariaweide, das seit der Franzosenzeit in Privatbesitz war. Anfang der 1950er-Jahre wurde jedoch klar, dass ein Neubau notwendig war. Die bestehende Bausubstanz befand sich damals in einem desolaten Zustand. Nur die alten Fundamente und die Keller konnten in den Neubau integriert werden, was dazu führte, dass das neue Kloster an derselben Stelle wiedererstand.
Das neue Kloster Mariaweide wurde zwischen 1959 und 1962 erbaut und bot Platz für sechzehn Patres und sechs Brüder. Es wurde nach einem Entwurf des Venloer Architekturbüros Van Hest & Kimmel errichtet. Es entstand ein harmonisches Design mit modernen Betonkonstruktionen und einem traditionellen Fassadenbild. Hinter der langgestreckten Front entwarf Jos van Hest einen geschlossenen Hof, wie im ehemaligen Kloster. Den Haupteingang markierte er mit einem Glockenturm. Das Backstein-Fassadenbild hielt er schlicht, mit nur einfachen Akzenten in Form eines Eingangsportals, Erkers und Turms.
Im Jahr 2005 verließen die letzten Dominikaner das Kloster Mariaweide. Ihr Domizil wurde danach von der Wohnungsbaugesellschaft Venlo-Blerick (heute Woonwenz) erworben und zu einem Wohnkomplex umgebaut. Außerdem beherbergt es heute das karnevalistische Jocus Museum, ein Hospiz und das Toon Hermanshuis.











