Der Brückenplan

Koninginnesingel 30, 5911 KC Venlo

Ein wesentlicher Teil des Wiederaufbaus von Venlo nach dem Zweiten Weltkrieg war die Schaffung einer Infrastruktur, die die Stadt besser erreichbar machen und den Durchgangsverkehr umleiten sollte. Während das Stadtzentrum im traditionellen Stil wiederaufgebaut wurde, erhielten der Süden und Osten der Stadt ein modernes Aussehen, ganz nach den Plänen des Stadtplaners Jos Klijnen. Sein „Brückenplan“ sah einen modernen Bahnhof, neue Maasbrücken, ein verbreitertes Viadukt, zwei Kreisverkehre, breite Ringstraßen und einen großzügigen Zugang auf der Südseite der Vleesstraat vor. Im Einklang mit diesem Verkehrsplan entstanden für die damalige Zeit moderne Wohn- und Geschäftsblöcke.


Beim Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Venloer Zentrums entschied man sich, die Altstadt in einem traditionellen Stil wiederaufzubauen. Dies geschah größtenteils nach Plänen des Stadtarchitekten Jules Kayser. Der Maastrichtscher Stadtplaner Jos Klijnen erhielt Anfang 1946 vom College van Algemene Commissarissen voor de Wederopbouw den Auftrag, einen Plan zu entwerfen, um die stark gestiegenen Verkehrsströme entlang der Süd- und Ostseite des Zentrums effizient abwickeln zu können. Letzteres führte zum sogenannten Brückenplan. Teil dieses Plans war der Wiederaufbau der Brücken über die Maas zwischen Blerick und Venlo mit den dazugehörigen Straßen. Ein Plan, der unter anderem die „katastrophale“ Verkehrssituation am Roermondse Poort beenden sollte, der zu eng war und für Staus sorgte.

Kayser und Klijnen verfolgten unterschiedliche Ansätze. Klijnen sah den Wiederaufbau als Chance für einen Neuanfang im modernen Stil. Kayser hingegen war der Meinung, dass das Alte und Kleinteilige so weit wie möglich erhalten und im selben Stil fortgeführt werden sollte. Es war jedoch nicht nur ein Unterschied in der Vision, auch die Charaktere der beiden Herren kollidierten, was dazu beitrug, dass es keine Lösung für die Stellen gab, an denen die „größeren modernistischen Gebäude“ die kleinere traditionelle Innenstadtbebauung berührten.

Der Brückenplan mit dem dazugehörigen Verkehrsplan wurde 1951 festgelegt und in den folgenden Jahren umgesetzt. Der Bau des neuen NS-Bahnhofs im Jahr 1956 bildete den Abschluss. Der Plan, der nach einem festen Schema von abwechselnden Linien und Knotenpunkten aufgebaut war, umfasste beide Maasufer. So gehören auf dem Blerickschen Ufer auch der Bahnhof und einige Gebäude an der Antoniuslaan dazu. In Bezug auf Größe und Baustil gab es einen Trendbruch: Neben großen Verkehrsplätzen am neuen Bahnhof und einem neuen Viadukt entstanden entlang der breiten Ringstraßen moderne Wohn- und Geschäftsblöcke. Klijnens Plan passte in eine Zeit, in der die Menschen einen positiven Blick in die Zukunft hatten und ein enormer Drang zur Modernisierung bestand.

Am Eisenbahnviadukt fällt auf der Südseite die Lage einiger Wohnungen auf, die sich quasi mit dem Verkehr mitbiegen. Auf der gegenüberliegenden Seite entstand ein trichterförmiger Zugang zur Innenstadt mit einem großzügigen Eingang, flankiert von modernen, großflächigen Geschäftshäusern, wie denen von C&A und HEMA. Autofahrer wurden quasi eingeladen, in die (damals noch nicht autofreie) Innenstadt zu fahren.

Entlang der Nordseite des Prinsessesingel und des Koninginnesingel entstanden Etagenwohnungen mit Geschäften im Erdgeschoss. Die Bebauung wurde hier durch den zunehmenden Einfluss von Projektentwicklern höher, als Klijnen ursprünglich vorgesehen hatte. Nur das von ihm entworfene heutige Wetshuys (Koninginnesingel 30a) hat die ursprünglich gewünschte Höhe.

In der Architektur der Fassaden liegt der Schwerpunkt auf den horizontalen Linien der Ladenüberdachungen, der Geschossdecken und der Ränder der Flachdächer. Nur an den Straßenecken gibt es Besonderheiten. Dies ist unter anderem beim ehemaligen Bankgebäude „Haffmans & Steegh“ (heute Filiale der HAS Hochschule am Koninginnesingel 56-62) der Fall. Die mittelhohe Bebauung am Koninginnesingel sah Klijnen als Verweis auf die mittelalterliche Stadtmauer. Sein Brückenplan funktionierte als Verkehrslösung hervorragend und musste in über sechzig Jahren kaum angepasst werden.


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