1664
Bereits vor dem Jahr 1300 gab es in Arcen ein Schloss. Verfall und Kriegshandlungen führten dazu, dass der Herzog von Geldern, Reinier I., zwischen 1511 und 1522 ein neues Schloss errichten ließ: das ‚Nije Huys‘ (auf Deutsch: neues Haus). Während des Achtzigjährigen Krieges wurde 1646 auch dieses Gebäude zerstört. Der Schlossherr Marcelius von Gelre (Geldern) I. gab in diesem Jahr den Auftrag zum Bau des heutigen Schlosses. Das Torgebäude wurde 1653 fertiggestellt. Diese Vorburg entstand auf den Fundamenten des alten Schlosses. Mit dem Bau des Hauptgebäudes wurde 1664 oder kurz danach begonnen.
1763 errichtete ein Nachkomme von Marcelius, Christian August von Geldern, eine Orangerie, die 1916 durch einen Brand vollständig zerstört wurde.
Schlossareal
Das Schloss ist ein rechteckiger Ziegelbau, der von einem Wassergraben umgeben ist. Auf der rechten Seite ragt ein Seitenflügel etwas hervor. Der zweite Flügel auf der linken Seite ist bei einem Brand im Jahr 1916 zerstört worden und wurde nicht wieder aufgebaut. Nicht nur das Hauptgebäude ist von einem Wassergraben umgeben, sondern auch das gesamte Schlossareal mit den Vorbauten wird von Wasser umschlossen.
Die adligen Bewohner
Zu den Bewohnern des Schlosses gehörten unter anderem die Familien ‚van Buren‘ und ‚Schenk van Neydeggen‘. Ab 1503 lebten dort insgesamt neun Generationen der Familie ‚van Gelre‘ (von Geldern), bis das Eigentum 1779 in die Hände der Familie ‚Van Wijmar‘ überging. Durch Eheschließungen gelangte das Anwesen 1814 in den Besitz der Familie ‚van Dalwigk zu Lichtenfels‘. Von dieser letzten Familie erwarb 1876 Levin Wolff Metternich das Schloss mit den dazugehörigen Gebäuden und dem Grundbesitz. 1917 verkaufte Wolff Metternich seinerseits das Schloss an den Maler und Kunstprofessor August Deusser. Damit verlies in diesem Jahr der letzte adlige Bewohner das Schloss.
Zweiter Weltkrieg
1925 ließ Deusser das Kutscherhaus, das durch den Brand in der benachbarten Orangerie stark beschädigt worden war, neu erbauen. Im Obergeschoss richtete er sein Malatelier mit einem großen Nordfenster für das richtige Licht ein. Hier schuf er Hunderte von Gemälden. Er starb 1942, hatte jedoch kurz vor seinem Tod seine Sammlung in Sicherheit bringen lassen, wodurch seine Werke nicht durch den Krieg zerstört wurden.
Während des Krieges hatte das Schloss durch den Beschuss mit Granaten und die wechselnden militärischen Besetzer viel zu leiden. Im Hauptgebäude und in der Scheune fanden einige Familien eine vorübergehende Unterkunft, es wurde aber kaum instandgehalten oder gar repariert. Erst Ende 1974 erklärten die Erben von August Deusser, dass sie zum Verkauf des Schlosses bereit waren. 1976 gelang es der Stiftung Het Limburgs Landschap, das Schloss mit 340 Hektar Land und Waldgebiet zu erwerben.
1988 wurde das Anwesen nach einer umfassenden Restaurierung der Gebäude und der Gärten unter dem Namen ‚Kasteeltuinen Arcen/Schlossgärten Arcen‘ für die Öffentlichkeit geöffnet.













